Gedenkstätte in Engelsfelde: Neugestaltete Kriegsgräberstätte übergeben

Am diesjährigen Volkstrauertag, am 14. November 2021, wurde die neugestaltete Kriegsgräberstätte in Engelsfelde der Öffentlichkeit übergeben.
Mit der Neugestaltung der Kriegsgräberstätte, 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde für die hier ruhenden Toten ein würdiger Ort der letzten Ruhe geschaffen. Somit ist die Kriegsgräberstätte Engelsfelde zu einem Beleg für bürgerliches Engagement und verantwortungsvolle Geschichtsbetrachtung geworden.
Mögen die Toten uns mahnen, uns zu jeder Zeit an jedem Ort für Freiheit, Recht und Frieden einzusetzen.
Die Toten
Hier ruhen ca. 200 Kriegstote des zweiten Weltkrieges.
80 namentlich bekannte Soldaten wurden in den letzten Monaten vor Kriegsende von der nationalsozialistischen Militärjustiz in Berlin-Spandau wegen sogenannter Wehrkraftzersetzung und Desertion zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Die Urteile wurden u.a. in der Murellenschlucht / Schanzenwald, Berlin-Ruhleben, vollstreckt. Die Toten wurden hier an diesen Ort verbracht und würdelos anonym in Sammelgräbern verscharrt.

Bei ca. 110 namentlich unbekannten Kriegstoten handelt es sich vermutlich um Tote aus den Kämpfen um Berlin, die im Raum Seeburg – Engelsfelde ihr Leben verloren. Unklar bleibt, ob es sich dabei um Zivilisten oder Soldaten handelt. Ihre Schicksale konnten bisher nicht ermittelt werden.

Die Anlage
Sammelgräber Engelsfelde / Beisetzungsstelle der Garnison Spandau

1945 Bestand: sechs Grabhügel von 18 bis 20 Metern Länge mit einem Holzkreuz
1972 Einebnung der Grabhügel und Einfriedung der Anlage
1977 Anbringung der Gedenktafel für Werner Schallhammer auf Initiative der Mutter
Registrierung der Grabanlage in der Gedenkstättenliste des Bezirkes Potsdam als “Gemeinschaftsgrabstätte für ermordete Antifaschisten und deutsche Soldaten im Wald“
1986 Aufnahme in die Kreisdenkmalliste des Kreises Potsdam und
Aufstellung des Aufstellung des Gedenksteines mit der Aufschrift:
“Gedenkstätte für antifaschistische Widerstandskämpfer – Die Toten mahnen“
1993 Registrierung als Kriegsgräberstätte Engelsfelde
2021 Neugestaltung der Anlage, Wiedererstellung eines Hochkreuzes und
Ausschilderung